TL;DR:
Transparenz:
Anfang 2022 kursierten Gerüchte über sexuelle Übergriffe auf einer unserer Veranstaltungen.Erklärung:
Wir haben die gegen uns erhobenen Vorwürfe mit großer Motivation und Ernsthaftigkeit über mehr als 20 Monate hinweg gründlich geprüft. Dabei führten wir Gespräche mit Gästen, Mitgliedern und Kooperationspartnern – ohne auch nur einen einzigen Hinweis auf sexuelle Übergriffe innerhalb des Vereins oder auf unseren Veranstaltungen zu finden.Die Vorwürfe bezogen sich auf angebliche Übergriffe, die weit vor der Gründung unseres Vereins im Jahr 2021, genauer gesagt im Jahr 2019, stattgefunden haben sollen. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass diese Anschuldigungen durch Zeugenaussagen und eine gerichtliche Entscheidung, die eine Entschädigungszahlung beinhaltete, glaubhaft widerlegt wurden. Diese Vorfälle stehen in keinerlei Zusammenhang mit unserem Verein. Weder in unserem Verein noch auf unseren Veranstaltungen hat es jemals Übergriffe gegeben.
Leider wurde unser Festival zum Schauplatz innerlinker Konflikte. Im Gegensatz zum „FreiRaum Koblenz e.V.“, der ebenfalls in keinerlei Verbindung zu den Vorwürfen steht, konnten wir diesen Angriffen standhalten. Dennoch haben wir die Diskussionen zum Anlass genommen, um weitere Maßnahmen zu ergreifen:
- Wir haben eine Schulung beim Frauennotruf Koblenz absolviert.
- Ein Awareness-Team wurde aufgestellt, um unsere Strukturen nachhaltig zu stärken und präventiv zu agieren.
Es ist uns ein großes Anliegen, dass sich unsere Mitglieder und Gäste in unserem Umfeld sicher und wohl fühlen.
Vorab: Wir haben eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber antidemokratischen Tendenzen, extremer Rechter, Nationalismus, Fremden- und Minderheitenfeindlichkeit, Diskriminierung, Rassismus, Sexismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Mitglieder, die mit solchem Verhalten auffallen, werden konsequent aus unserem Verein und von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen.
Anfang 2022 gab es gegen unseren Verein anonym öffentliche Vorwürfe auf Social Media im Kontext „sexualisierter Gewalt“. Diese Vorwürfe haben uns gleichermaßen getroffen und überrascht, da man zuvor nicht in dieser Thematik an uns herangetreten ist. Die anonymen Postings erzeugten großen öffentlichen Druck auf Künstler*innen, Bands und Ehrenamtliche in unserem Verein, was dazu führte, dass unser Festival 2022 nicht durchgeführt werden konnte und wir den Vorwürfen nicht in der erforderlichen Form nachkommen konnten.
Wir haben uns daher über ein Jahr lang intensiv mit den Vorwürfen und der Thematik auseinandergesetzt. Nach zahlreichen Treffen und Gesprächen haben wir keinen einzigen Hinweis darauf gefunden, dass es in unserem Verein oder auf unseren Veranstaltungen Vorfälle sexualisierter Gewalt gegeben hat. Auch gibt es keine Hinweise darauf, dass wir Tätern auf unseren Veranstaltungen eine Bühne geboten haben. Darüber hinaus wurde in einem rechtlichen Urteil festgestellt, dass die Vorwürfe als Verleumdung einzustufen sind, was durch eine Entschädigungszahlung bestätigt wurde. Dies deckt sich mit unseren Erkenntnissen.
Dennoch ist das Thema sexualisierte Gewalt und das Ausnutzen von Machtpositionen, leider auch in der Musik- und Kulturszene, ein ernstes Problem, dem wir uns nicht einfach so entziehen können. Wir haben daher professionelle Schulungen durchgeführt und Maßnahmen in unserem Verein eingeführt. Wir sind uns bewusst, dass sexualisierte Gewalt überall vorkommen kann und wir alle Verantwortung tragen, etwas dagegen zu unternehmen. Wir müssen gemeinsam dazu beitragen, sexualisierte Gewalt und Diskriminierung sichtbar zu machen!
In unserem Kulturbüro hatten wir unter anderem Dozent*innen vom Frauennotruf Koblenz zu Gast. Anlass war ein Workshop mit dem Thema „Sexualisierter Gewalt in Gesellschaft und Vereinsleben begegnen“. (Link: https://www.latscho-koblenz.de/sexualisierter-gewalt-in-gesellschaft-und-vereinsleben-begegnen-workshop-mit-dem-frauennotruf-koblenz/)
Auf der Tagesordnung standen die Definition und der Umgang mit sexualisierter Gewalt. Basierend auf den Erfahrungen aus diesen Schulungen haben wir folgende Maßnahmen eingeführt:
- Mache Diskriminierung und sexualisierte Gewalt sichtbar! Wenn du von Diskriminierung und/oder sexualisierter Gewalt betroffen bist oder solche Vorfälle im Kontext unserer Veranstaltungen beobachtet hast, kannst du dich hier namentlich oder anonym melden: Meldeportal. Kontakt zur Antidiskriminierungsbeauftragten: antidiskriminierung@latscho-koblenz.de
- Unsere Antidiskriminierungsbeauftragte hat das alleinige Recht, unseren Verein zu vertreten. Maßnahmen und Konsequenzen werden ausschließlich von ihr beschlossen und können nur von ihr aufgehoben werden. Mehrheitsbeschlüsse können keine Maßnahmen aufheben.
- Awareness-Konzepte für unsere Veranstaltungen: Wir haben ein Awareness-Konzept entwickelt, das an unsere Art der Veranstaltungen und das Publikum angepasst ist. Das Konzept wird bald auf unserer Homepage abrufbar sein. Bei Fragen, Vorschlägen oder Kritik kannst du dich gerne an antidiskriminierung@latscho-koblenz.de wenden.
- Betriebsvereinbarung zur sexuellen Belästigung: Latscho Koblenz e.V. verwendet den vom Frauennotruf Mainz und ver.di erstellten Leitfaden zum Umgang mit sexueller Belästigung/sexualisierter Gewalt. Dieser Leitfaden wird bald als Teil unserer Satzung integriert und gilt als Richtlinie für unsere Mitglieder. Ein Muster zur eigenen Verwendung findest du hier: Betriebsvereinbarung
Diese Richtlinien gelten selbstverständlich auch für unsere Gäste, Künstlerinnen, Bands und alle Teilnehmerinnen unserer Veranstaltungen und Angebote. Tätern wird bei uns keine Bühne geboten! Unsere Veranstaltungen sind sichere Orte, die wir mit unseren Maßnahmen und Erfahrungen kontinuierlich weiter verbessern werden.
Anmerkung aus der Historie:
Unsere ehrenamtlichen Veranstalter*innen und Künstler*innen sehen sich wiederholt falschen Behauptungen und massivem psychischen Druck von Mitgliedern der „Feministas Koblenz“ und der „Antifa Koblenz“ ausgesetzt. Diese Angriffe zielen darauf ab, unsere antifaschistische Kulturarbeit zu diskreditieren und letztlich unsere Veranstaltungen zu verhindern. Leider waren diese Gruppierungen in ihrem Vorgehen beim Verein FreiRaum Koblenz e.V. erfolgreich. Nach sieben Jahren Aktivität im Jam Club wurde der Kulturverein derart geschädigt, dass er seinen Betrieb einstellen musste. Dadurch hat die Stadt Koblenz eine weitere wichtige Institution ihrer Subkultur verloren – und das, obwohl der Verein sich nichts hat zuschulden kommen lassen.
Jedes Jahr kurz vor unserem Latscho Festival werden längst widerlegte Aussagen von Mitgliedern dieser Gruppen erneut in den sozialen Medien verbreitet, um uns, unseren Partnern*innen und Künstler*innen zu schaden und unseren Betrieb ebenso zum Stillstand zu bringen.
Ursprung der Gerüchte:
Im Laufe der Jahre gestand der Frontsänger der Band „BSK“ aus Koblenz/Neuwied – vermutlich unabsichtlich – einem unserer ehemaligen Vorstandsmitglieder, dass unser Verein „zu stark gewachsen“ sei und daher durch innerlinke Konflikte und gezielt gestreute Gerüchte zerstört werden solle, ähnlich wie zuvor der „FreiRaum Koblenz e.V.“. Diese Aussage zeigt eindrücklich, wie bewusst solche Strategien eingesetzt werden, um antifaschistische Kulturarbeit zu unterminieren. Aus diesem Grund wurde der Band bei uns und unseren Kooperationspartnern ein lebenslanges Haus- und Auftrittsverbot erteilt.
Triggerwarnung: Bedrohung / Gewalt
Um zu verdeutlichen, wie aggressiv diese Gruppierungen agieren, möchten wir transparent machen, was in den Jahren 2022/2023 vorgefallen ist: Wir wurden angebrüllt, bedroht, beleidigt, körperlich angegriffen, der Strom auf unseren Veranstaltungen wurde gekappt und unser Equipment wurde beschädigt. Mehrere Versuche unsererseits, Treffen zu organisieren, um die Lage in der Koblenzer Szene zu beruhigen, wurden leider missbraucht, um uns in unseren eigenen Räumen – die für viele Menschen ein sicherer Rückzugsort sind – zu bedrohen und anzugreifen.
Trotz der Fassungslosigkeit und der großen Schäden, die diese Angriffe hinterlassen haben, konnte sich der Verein dank vieler engagierter Ehrenamtlicher wieder stabilisieren und hat aus der Situation viel über Awareness und Krisenkommunikation gelernt.
Wir danken von Herzen und umarmen all die großartigen Menschen da draußen, die uns in dieser schwierigen Zeit unterstützt und geholfen haben. Besonders freut es uns, dass wir aus dieser Erfahrung mit unseren Awareness-Workshops und -Konzepten etwas Positives schaffen konnten. Wir sind stolz darauf, dass in unserem Verein verschiedene Sexualitäten, Religionen und Herkünfte vertreten sind und bei uns einen sicheren Raum finden – sowohl in unseren Vereinsstrukturen als auch auf unseren Veranstaltungen.